Warleberger Hof, Kiel

Der Warleberger Hof in Kiel in Schleswig-Holstein ist das letzte erhaltene Adelspalais der Stadt und der einzig erhaltene Privatbau von vor 1864 in der Kieler Altstadt. Dieses älteste Haus in Kiel beherbergt seit 1970 das Stadtmuseum.

Das Gebäude wurde ab 1616 für den herzoglichen Amtsschreiber Christoph Martens erbaut. Seinen heutigen Namen erhielt das Palais durch den Landsassen Henning von Thienen auf Warleberg, der es 1695 erwarb. Das Haus blieb bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in adligem Besitz, dann wurde es für 6.000 Reichsthaler 1839 an die Kieler Universität verkauft und diente zeitweise der Anatomie. 1909 wurde die Hauptfassade im Zuge einer Straßenverbreiterung um fünf Meter zurückversetzt. Die Zerstörung Kiels im Zweiten Weltkrieg - der auch die anderen Adelshöfe und das Kieler Schloss zum Opfer fielen -, überstand der Warleberger Hof weitgehend ohne größere Schäden.

Nach dem Krieg diente das Gebäude weiterhin verschiedenen Zwecken der Universität. Ab 1967 wurde die letzten größeren Umbauten ausgeführt und das Haus ab 1970 zum festen Sitz des Kieler Stadtmuseums bestimmt. Auf 400 m² Ausstellungsfläche und drei Etagen wird die Geschichte der Stadt Kiel präsentiert, weiter finden hier wechselnde Ausstellungen statt.